Prof. Johannes Krause: Promotion 2008 im Fach Genetik, Uni Leipzig. Anschließend arbeitete er am MPI für evolutionäre Anthropologie, Leipzig. Danach Professur für Archäo- und Paläogenetik, Uni Tübingen, Institut für Naturwissenschaftliche Archäologie. Im Mittelpunkt seiner Forschung steht die Analyse von alter bis sehr alter DNA mit Hilfe der DNA-Sequenzierung. Zu seinen Forschungsgebieten zählen neben anderem Krankheitserreger aus historischen Epidemien sowie die menschliche Evolution. Er wirkte an der Entschlüsselung des Erbguts des Neandertalers mit, wobei ihm der Nachweis gelang, dass Neandertaler und der moderne Mensch dasselbe Sprachgen (FOXP2) teilen. 2010 gelang ihm erstmalig der Nachweis einer neuen Menschenform, dem Denisova-Menschen, anhand von genetischen Daten aus einem sibirischen Fossil. In seiner Arbeit zur Evolution historischer Infektionskrankheiten konnte er nachweisen, dass die meisten heutigen Pest-Erreger auf den mittelalterlichen Schwarzen Tod zurückzuführen sind. Ab Juni 2014 war Prof. Krause Direktor am MPI für Menschheitsgeschichte in Jena, Juni 2020 wechselte er ans MPI für evolutionäre Anthropologie in Leipzig.